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7. November 2024
30. Oktober 2024
Volkswagen fordert von den Beschäftigten einen Gehalts-/Lohnverzicht von 10 %.
Ja, die Mitarbeiter waren bisher gut bezahlt. Aber gleich ein Verzicht von zehn Prozent?
Man muss sich das vorstellen, wenn plötzlich zehn Prozent weniger Gehalt/Lohn kommt.
Man kann ja auch nicht seine eigenen Kosten nicht um zehn Prozent senken.
Neben einer zehnprozentigen Entgeltreduzierung fordere das Unternehmen auch einen Verzicht auf Sonderzahlungen, so Meiswinkel, Personalvorstand der Kernmarke.
Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, bezeichnete die Pläne von Volkswagen als „sowohl in der Form als auch in der jeweiligen Größenordnung nicht akzeptabel“. Die Forderung eines Gehaltsverzichts sei ein „dreister Griff in die Tasche der Beschäftigten“.
https://www.tagesschau.de/inland/regional/niedersachsen/volkswagen-tarifverhandlungen-100.html
Automarkt-Kenner Jürgen Pieper sieht auch in der Größe des Unternehmens ein Problem. „Volkswagen hat in den vergangen dreißig Jahren immer neue Zukäufe gemacht. Es ist eines der größten Industrieunternehmen der Welt geworden. Mit fast 700.000 Beschäftigten mit weit über 300 Milliarden Umsatz.“
Das ist auch meine ganz persönliche Meinung: Ab einer gewissen Größenordnung ist ein Unternehmen nicht mehr kontrollierbar. Man kann das einfach nicht mehr überblicken. Da besteht eben die Gefahr, dass manches aus dem Ruder läuft.
Laut dem Betriebsrat will der Vorstand mindestens drei deutsche VW-Werke schließen und den Rest verkleinern, Zehntausenden Beschäftigten soll gekündigt werden. Auch deutliche Gehaltseinbußen stehen im Raum.
Da muss genauso rasiert werden. Oliver Blume, der Konzernchef, verdient fast 10 Millionen Euro im Jahr.
Wenn gespart werden muss, dann überall gleichermaßen.
Es kann nicht sein, dass die „Kleinen“ zur Kasse gebeten werden und die „Großen“ ungeschoren davonkommen.
Das ist nicht nur eine Ungerechtigkeit bei Volkswagen, sondern überall.
Weitere Berichte dazu:
31. Oktober 2024
Das erste Werk soll im Februar 2025 geschlossen werden.
https://www.chip.de/news/Erstes-Werk-in-Europa-geschlossen-VW-macht-den-Anfang_185570683.html
1. November 2024
Daniela Cavallo hat vor mehr als 10.000 Mitarbeitern gesprochen.
Auszüge aus einem zahlungspflichtigen Artikel:
Die traditionelle Volkswagen-Kultur, die des Ausgleichs zwischen Beschäftigten und Managern, ist ins Wanken geraten. Cavallo hat öffentlich gemacht, dass VW, die größte Marke des Konzerns, drei ihrer zehn Werke schließen und Zehntausende Mitarbeiter entlassen könnte. »Alle deutschen VW-Werke sind von diesen Plänen betroffen«, ruft die 49-Jährige in Wolfsburg. »Keines ist sicher!«
Volkswagen steht vor Einschnitten, wie sie das Unternehmen in seiner mehr als 85-jährigen Geschichte noch nicht gesehen hat.
In den USA drohen Verluste statt der erhofften Milliardengewinne.
In dem zweitkleinsten VW-Autowerk in Deutschland kulminieren alle Konflikte des Volkswagen-Konzerns: die Einmischung der Politik, die Probleme in China.
Da kommt noch einiges auf „uns“ zu.
Es geht nicht nur um die „Stammwerke“ von Volkswagen. Es sind von der Krise auch Zulieferfirmen mit ebenfalls tausenden Mitarbeitern betroffen.
Da könnte eine Lawine ins Rollen kommen, deren Ausmaß noch nicht abschätzbar ist.
2. November 2024
Aber seitens der kommenden Regierung gehöre Einfluss genommen – damit Lohnverhandlungen moderat ausfallen und die Energiekosten auf „ein normales Maß“ sinken. Dann hätten die Bundesländer respektive deren Energiegesellschaften zwar vorübergehend weniger Einnahmen, aber das ist aus Sicht des Managers ein „angebrachtes Instrument“.
Sollen die Gehälter der Manager dann auch nur „moderat“ erhöht werden? Oder gilt die moderate Erhöhung lediglich für Arbeiter und Angestellte?
https://www.sn.at/wirtschaft/oesterreich/experte-zeiten-austro-kfz-zulieferer-167779501
5. November 2024
Das Land Niedersachsen, mit 20 Prozent an Volkswagen beteiligt, solle seine Sitze im Aufsichtsrat räumen und an Fachleute übergeben, so fordern es nun unisono FDP und CDU, die Oppositionsparteien im Land.
Das heißt im Umkehrschluss, dass derzeit keine Fachleute im Aufsichtsrat sitzen.
Oder?
Beim Umsatz liegt Audi nach neun Monaten mit 46,3 Milliarden Euro rund 8 Prozent unter Vorjahr, das Betriebsergebnis fiel um mehr als die Hälfte von 4,6 Milliarden auf 2,1 Milliarden Euro, die Umsatzrendite halbierte sich auf 4,5 Prozent. Als Gewinn nach Steuern blieben in den ersten neun Monaten 2,4 Milliarden Euro, nach 4,5 Milliarden Euro im Vorjahr.
7. November 2024
Der Konzern „bröckelt“ immer mehr.
Meine ganz persönliche Meinung. Aber die Meldungen über negative Ergebnisse mehren sich.
Der Betriebsgewinn beim Autohersteller Audi brach zuletzt um mehr als 90 Prozent ein. Einem Bericht des manager magazins zufolge droht nun auch bei der VW-Tochter ein Stellenabbau im großen Stil.
Zählen vor wenigen Tagen getroffene Äußerungen schon ein paar Tage später schon wieder ihre Gültigkeit?
Es scheint so zu sein.
Erst vor wenigen Tagen hatte Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger erklärt, die bis 2029 geltende Beschäftigungsgarantie habe Bestand. Eine Audi-Sprecherin sagte, die Vereinbarung sehe zugleich vor, dass bei verschlechterten unternehmerischen Rahmenbedingungen neue Verhandlungen aufgenommen würden. »Der Audi-Vorstand bestätigt, dass dies nun der Fall sei.« Die Gespräche würden intern geführt, betonte sie.
Offensichtlich ist die wirtschaftliche Lage dramatischer, als nach außen hin kommuniziert wird.
8. November 2024
Ein paar Auszüge aus einem zahlungspflichtigen Artikel.
In keinem deutschen Industriekonzern kann die Politik so direkt mitmischen wie bei VW. Ob der Autobauer die Krise übersteht, hängt stark von Niedersachsens Ministerpräsident Weil ab. Der steckt in einer heiklen Doppelrolle.
Über kaum ein Unternehmen in Deutschland streitet die Politik so hitzig wie über Volkswagen. Was auch daran liegt, dass der Staat beim größten Autohersteller Europas mitregiert. Niedersachsen hält 20 Prozent der Stimmrechte am Konzern, ein eigenes VW-Gesetz gibt dem Land ein Vetorecht bei Entscheidungen von strategischer Tragweite.
Weil (Stephan Weil, SPD, Ministerpräsident von Niedersachsen) steckt in einer heiklen Doppelrolle. Als Aufsichtsrat ist er dem Wohl des Unternehmens verpflichtet, als Ministerpräsident den Niedersächsinnen und Niedersachsen – von denen mehr als 100.000 bei Volkswagen arbeiten.
Wenn man die diversen Berichte über Volkswagen liest, wird einem schwindlig. Wie muss es erst den Mitarbeitern gehen?
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