Patienten waschen und aus dem Bett heben? Übernimmt der Roboter

Regungslos mustert Armar-7 das Treiben im Foyer des Berliner Futuriums. In der Hand hält er einen Blumenstrauß. Dann, endlich, eine Entscheidung: Die Brünette mit den großen Brillengläsern muss die Ministerin sein. Armar rollt zügig auf Bettina Stark-Watzinger zu, hält ihr den Strauß entgegen. Die Bewegung des Roboters ist flüssig. Genau in dem Moment, in dem die Bundesforschungsministerin die Blumen greift, lockern sich seine Finger. Kein Zögern, kein Ruckeln. »Der Roboter kann Absichten erkennen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um Menschen intuitiv unterstützen zu können«, erklärt Tamim Asfour vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Kein Zweifel: Die smarten Roboter werden kommen, und sie kommen bald. Trotzdem weiß bisher keiner mit Gewissheit, wie sie aussehen werden. Es könnten Humanoide sein, menschenähnliche Maschinen wie Armar-7, die sich fortentwickeln zu diensteifrigen und verständigen Blechmännern wie der liebenswerte C-3PO in »Star Wars«.

In ihrer Größe und ihrer Gestalt ähneln die Arme der Roboter in der KI-Fabrik denjenigen des Menschen. Das erleichtert es, von menschlichen Lehrern zu lernen. Überhaupt liegen in der Robotik Humanoide im Trend, schon weil für sie umfangreiches Lehrmaterial bereitsteht: Ähnlich wie ChatGPT an von Menschen verfassten Texten im Internet trainiert werden konnte, lassen sich humanoide Roboter mithilfe von YouTube-Videos schulen, in denen zumeist Menschen die Akteure sind.

Den vielleicht größten Wandel aber könnten die Maschinen in der Pflege bewirken. Kaum irgendwo ist der Fachkräftemangel drängender als hier. Der Deutsche Pflegerat rechnet damit, dass in zehn Jahren 500.000 Pflegekräfte fehlen werden. Da liegt es nahe zu versuchen, Kranke, Alte und Gebrechliche in die Obhut von Robotern zu geben.

Garmi kann bereits Türen öffnen, Essen servieren, Getränke eingießen und Gespräche führen. Irgendwann soll er auch Patienten waschen und aus dem Bett heben können. Noch wird der neue Pflegeroboter nur an studentischen Probanden getestet. In zwei bis drei Jahren soll er erstmals im realen Pflegealltag zum Einsatz kommen.

An Visionen mangelt es nicht in der deutschen Robotik. Schwierig wird es, wenn es darum geht, die Ideen in markttaugliche Produkte zu verwandeln. Genau das ist immer wieder als eine Schwäche Deutschlands beschrieben worden: Vielfach gelingen die wissenschaftlichen Durchbrüche in deutschen Laboren, doch zur Marktreife gebracht werden sie dann in Amerika oder in China.

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Es ist ein längerer Artikel und hier nur auszugsweise wiedergegeben.
Der Artikel ist zahlungspflichtig.
Ich hoffe, der Spiegel ist mir nicht böse, wenn ich ihn hier teilweise wiedergebe. 😉

Der gesamte Artikel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/kuenstliche-intelligenz-die-schlauen-roboter-kommen-a-05640c14-3a76-4a69-9e30-c256a8d68172

Robert (Übersicht)

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